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Quaken und tüten

Wenn Königinnen im Volk aus ihren Zellen schlüpfen, ist am Bienenstock ein merkwürdiges Geräusch zu vernehmen, das sich wie das Quaken von Fröschen und das Tüten von Grillen anhört. Das Tüten von der Königin erzeugt, die als erste ihre Zelle verlassen hat. Das Quaken kommt von den Königinnen, die gerade schlüpfen wollen.
Ich habe als Anfänger diese merkwürdigen Töne des Öfteren vernommen, konnte mir aber keinen Reim darauf machen.
Erst als ich die Waben mit den Schwarmzellen gezogen habe,
konnte ich die „Tüterin“ aufgeregt auf der Wabe herum laufen sehen. Die „Quakerinnen“ verließen dann ziemlich gleichzeitig ihre Zellen und ich konnte sie einfach abfangen. Mein alter Imkerfreund Dr. Kopplow, ein leidenschaftlicher Schwarmimker, hat mir einige Jahre später über dieses Phänomen sehr viel erzählt. > Stethoskop zum Abhören

Rähmchenmaße

Außenmaße 

breit

hoch

Deutsch-Normal 

37,0cm

22,3cm

Zander

42,0cm

22,0cm

Kuntzsch hoch

25,0cm

33,0cm

Langstroth

44,8cm

23,2cm

Dadant (mod.)

44,8cm

28,5cm

Rankmaden

Raupen der großen und kleinen Wachsmotte.
Sie ernähren sich von den Kokons der Brutwaben und fressen diese regelrecht auf. Beim Verpuppen bohren sie Löcher in die Wände von Hartschaumbeuten.
Deshalb sollte man entnommene Altwaben gleich einschmelzen. Hellbraune Brutwaben einschwefeln und mottendicht aufbewahren.
Jungfernwaben und Mittelwände werden von den Wachsmotten kaum befallen.

Räuberei

Eine Räuberei unter den Bienenvölkern wird meist vom Imker selbst durch unsachgemäße Eingriffe ausgelöst.

Honig wird bekanntlich erst entnommen, wenn die Tracht zu Ende ist. Aber die Sammlerinnen suchen weiter in unmittelbarer Nähe und finden schließlich einen reich gedeckten Tisch in Form der abgekehrten Honigwaben, die der Imker nicht bienendicht verstaut hat. Die ersten Honigräuberinnen melden zu Hause eine äußerst ergiebige Trachtquelle in unmittelbarer Nähe ( Rundtanz ) und dann wird eine kleine Räuberei zu einem Sturm. Innerhalb weniger Minuten stürzen sich Tausende von Flugbienen auf das „gefundene Fressen“. Was ist zu tun ?

Fluchtartig das Schlachtfeld verlassen und erst am nächsten Tag, möglichst in den Abendstunden den restlichen Honig entnehmen.

Wenn man mit einer >Bienenflucht arbeitet, sind die Honigräume nach 1 bis 2 Tagen leer und der Imker hat keine Räubereiprobleme.

Reinigungsflug

Während der Winterruhe schwillt die Kotblase der Bienen mächtig an, da sich in ihr alle anfallenden Stoffwechselreste angesammelt haben. Deshalb ist es für die Bienen eine Erleichterung, wenn sie an einem sonnigen Tag im Februar, bei 8 – 10°c Lufttemperatur, ausfliegen können, um die Kotblase zu entleeren.
Meine Frau Christel ist davon nicht gerade begeistert. Wenn sie nämlich gerade an einem solchen Tag Wäsche auf der Spinne hängen hat, dann ist das Malheur passiert : Die kotenden Bienen fliegen über die weißen Wäschestücke und hinterlassen darauf Dutzende von braunen „Farbtupfern“. Die Wäsche muss zurück in den zweiten Waschgang.
Des einen Freud ist dann, wie so oft, des anderen Leid.

Repellents

Amerikanisches Wort für „Bienenabwehrmittel“.

Am häufigsten wird künstliches Bittermandelöl eingesetzt.

Das gibt es in Spraydosen. Imkermeister Karl Pfefferle benutzt es beim Füllen seiner Ruck-Zuck-Kästchen. Achtung ! Überdosierungen bewirken genau das Gegenteil: Die Bienen flüchten nicht, sondern greifen an.

Samenblase

Die junge Königin fliegt ab dem 5. Lebenstag zu mehreren Hochzeitsflügen aus und wird von bis zu 12 verschiedenen Drohnen begattet. Den empfangenen Samen speichert sie in der Samenblase. Bei der Eiablage in Arbeiterinnenzellen, werden die „Stifte“ mit Samen befruchtet. Eier, die in Drohnenzellen gelegt werden, bleiben unbefruchtet.

Sammelbienen

So nennt man Bienen, die zum Sammeln von Nektar, Honigtau, Pollen, Kittharz oder Wasser ausfliegen. Den Außendienst treten die Bienen ab der 4. Lebenswoche an und verrichten ihn etwa 3 Wochen.

Saugling

Eine Art der Ablegerbildung.
Man kehrt von 2 bis 4 Brutwaben die Bienen ab und setzt diese bienenfreien Waben über Absperrgitter in den Honigraum. Die darauf befindliche junge Brut „saugt“ Pflegebienen aus den darunter liegenden Bruträumen nach oben.
Dann entnimmt man diese Brutwaben mit den Bienen und bringt sie in einem Ablegerkasten auf eine „Jungvolkstation“.
Beweiselt werden solche Sauglinge mit einer schlüpfreifen Zelle oder einer Königin.

schröpfen

Beim Schröpfen entnimmt man einem starken Volk ( Mitte Mai bis Anfang Juni ) Bienen oder Brutwaben zur Schwarmtriebdämpfung und bildet damit einen Kunstschwarm oder einen Ableger. >Vermehrung der Völkerzahl > Verjüngung des Völkerbestandes > Schwarmverhinderung

Schwärme

Die natürliche Art der Vermehrung bei den Honigbienen.
Ist ein Bienenvolk in „Schwarmstimmung“, dann „bläst“ es sog. „Spielnäpfchen“ an. Diese Königinnen entstehen vor allem an den unteren Wabenrändern der oberen Brutraumzarge und sind beim Aufkippen gut sichtbar.

Sobald diese Näpfchen von den Bienen etwas vergrößert werden, werden sie von der Königin bestiftet. Für den Imker ist dies ein Zeichen, dass das betreffende Volk in Schwarmstimmung ist. Von nun an wird die Königin von ihrem Hofstaat nicht mehr gefüttert und muss zwangsläufig eine Abmagerungskur machen. Sie nimmt nun selbst Honig aus den offenen Honigzellen auf und legt fast keine Eier mehr. Durch die Abmagerung wird die Königin wieder flugfähig. Die Stockmutter zieht mit etwa 1/3 der Bienenpopulation aus der Wohnung aus, sobald die ersten Schwarmzellen gedeckelt sind. Der Imker sagt: „Der Vorschwarm fällt“.

Karl Weiß* beschreibt diesen Vorgang so :
Ein ausziehender Bienenschwarm ist ein imponierendes Schauspiel. Die Bienen stürzen, einem Wasserfall gleich, zum Flugloch hinaus und erfüllen die Luft mit Brausen. Eine dunkle Wolke aus unzähligen kleinen hin und her flitzenden schwarzen Punkten (Bienen) wogt in Baumeshöhe über der Auszugsstelle. Irgendwo in ihrer Mitte befindet sich die Königin. Nach einer Weile bemerkt man, wie sich die ersten Bienen an einem Ast, einem Pfahl oder einem Dachvorsprung in der Nähe absetzen. Sie schwirren noch im Sitzen heftig mit den Flügeln und haben ihre Duftdrüse ausgestülpt. Auf diese Weise ´sterzelnd`, locken sie die anderen Bienen und die Königin zu sich hin. Die Ansammlung wird immer größer und es entsteht die ´Schwarmtraube`“.
Karl Weiß : Der Wochendimker. Eine Schule für das Imkern mit Magazinen.
4. Auflage, Ehrenwirth Verlag München

Schwarmtraube

Vorschwärme setzen sich meist in unmittelbarer Nähe des Bienenstandes in 2 – 4 m Höhe an einen Baumast. Da sie mit der alten Königin geschwärmt sind, die oft nicht mehr die beste Fliegerin ist, bilden sie rasch eine Schwarmtraube. Besprüht man diese mit einem Wasserzerstäuber, so rücken die Bienen eng zusammen und lassen sich ohne große Umstände in einen Schwarmfangkasten schütteln.

Nachschwärme haben eine oder mehrere junge, unbegattete Königinnen mit hervorragenden Flugeigenschaften. Solche Schwärme setzen sich oft in Baumkronen und sind für den Imker unerreichbar. Man sollte besser nicht versuchen, sie einzufangen. Schon viele Imker sind dabei von der Leiter gestürzt.

Gelingt es dem Imker nicht, die Schwarmtraube mit der Königin in den Fangkasten zu schütteln, dann zieht dieser wieder aus und sammelt sich am alten Platz oder er zieht endgültig davon.

Smoker

Rauchbläser. Er wird heute weltweit zum Beruhigen der Bienen benutzt. Als Rauchmaterial nimmt man Heublumen, sporiges Holz, Farnstroh, Wellpappe und dgl. mehr.

Wichtig ist, dass das Rauchmaterial lange glimmt und viel Rauch erzeugt.

Bei aggressiven Völkern gibt man 2 – 3 Rauchstöße in das Flugloch und wartet etwa 2 Minuten. Dann öffnet man vorsichtig den Beutendeckel und gibt wieder 2 – 3 Rauchstöße auf die hervor quellenden Bienen. Diese ziehen sich darauf hin rasch zurück und nehmen Futter auf. Nun kann der Imker in Ruhe am Volk arbeiten. Bei längeren Eingriffen sind manchmal weitere Rauchstöße notwendig.

Sonnenwachsschmelzer

Gerät zum Ausschmelzen von

  • Deckelwachs
  • schlecht ausgebauten Mittelwänden
  • unbebrüteten Waben, die verschmutzt sind.

Sonnenwachsschmelzer nutzen die Energie der Sonne in ähnlicher Weise wie Sonnenkollektoren.

Dunkle, alte Brutwaben haben zwar einen relativ hohen Wachsanteil, der sich aber in einem Sonnenwachsschmelzer nur zu einem geringen Teil ausschmelzen lässt. Es bleibt zu viel Wachs im Trester zurück.

Altwaben lassen sich effektiver im Dampfwachsschmelzer verarbeiten.

Spurbienen

sind Kundschafter, die von einem schwarmlustigen Volk ausgeschickt werden, um nach einer neuen Wohnung Ausschau zu halten.

Haben diese Kundschafter schon vor dem Auszug des Schwarmes eine geeignete neue Wohnung gefunden, so bleiben die Bienen nicht lange in der Schwarmtraube sitzen.

Spurbienen teilen ihren Genossinnen durch einen Tanz sehr präzise mit, wohin der Schwarm fliegen muss, um die neue Wohnung zu finden.
> siehe auch unter Prof. Dr. Martin Lindauer*
„Communication among Social Bees“

Tracht

Allgemeiner Begriff für eine Wetterlage, bei der es für die Bienen etwas zu holen gibt. Wo sich die Trachtpflanzen befinden und wie weit sie vom Bienenstock entfernt sind, haben die Kundschafterbienen ihren Stockgenossinnen gemeldet, bevor es der Imker bemerkt hat.

Erst wenn sich die Sammlerinnen zu Tausenden auf den Weg machen, also wenn reger Flugbetrieb herrscht, wird es für den Imker offensichtlich, dass etwas eingetragen wird. Die tägliche Zunahme an eingetragenem Futter kann man mit einer Stockwaage ziemlich genau ermitteln.

Fast alle Imkerverbände in Deutschland haben mittlerweile ein Trachtbeobachtungsnetz aufgebaut. Die Imkerverbände Rheinland und Rheinland-Pfalz messen an 64 Standorten     ( Stand: Feb. 2004 ) die Zunahmen und Abnahmen von Waagvölkern und geben die Daten alle 14 Tage in einem Informationsbrief an die Vereine weiter. Diesen hervorragenden Service des Fachzentrums Bienen und Imkerei in Mayen haben die Bienenwissenschaftler Dr. Schulz und Dr. Otten ins Leben gerufen. Für den südpfälzischen Raum werden noch „Trachtmelder“ gesucht.

Der Imker unterscheidet zwischen folgenden Trachten :

  • Frühtracht
  • Entwicklungstracht
  • Sommertracht
  • Spätsommertracht
  • Pollentracht
  • Läppertracht
  • Volltracht
  • Waldtracht

Überwinterung

Starke Wirtschaftsvölker wintere ich grundsätzlich auf 2 Zargen ein. So ist genügend Platz zur Aufnahme des Winterfutters.

Zur Überwinterung von Jungvölkern benutze ich ein Ablegermagazin mit 2 bis 3 Zargen ( Hartschaum ).

Kernvölkchen mit 0-jähriger Königin lassen sich auf 3 bis 4 Zargen der MiniPlus-Beute problemlos überwintern.

Sie sollten jedoch möglichst nicht zusammen mit starken Völkern auf einem Stand stehen, sonst besteht die Gefahr der stillen Räuberei.

Umweiselung

Von Umweiselung spricht man, wenn ein Bienenvolk mit adulter Königin eine junge Königin bekommt. Diese Prozedur klappt am besten im Herbst oder im zeitigen Frühjahr.

Man fängt die alte Königin aus und ersetzt sie durch eine leistungsfähige junge Weisel, die 2 bis drei Tage in einem Zusetzkäfig eingesperrt wird, damit sie den Stockgeruch annimmt. So wird sie in den meisten Fällen von den Bienen als neue Königin akzeptiert.

Man kann aber auch dem entweiselten Volk einfach einen Ableger aufsetzen und die alte Königin abdrücken.

Varroamilbe

Ein gefährlicher Parasit, der sich Ende der 70er Jahre von Oberursel ausbreitete und mittlerweile in jedem Bienenvolk Europas vorzufinden ist. Er vermehrt sich während eines Bienenjahres um das Hundertfache und vernichtet die Bienenbrut. Unsere Bienen erkennen die Milbe nicht als Feind, den es zu bekämpfen gilt. Allerdings gibt es zwischen den Völkern auffallende Unterschiede im Befallsgrad. Das könnte darauf hin deuten, dass manche Völker frühzeitig erkennen, welche Brutzellen von der Milbe befallen sind und diese ausräumen. Es scheint also ein Zusammenhang zu bestehen zwischen dem Putztrieb eines Volkes und der Anzahl der Milben, die während einer Brutperiode „erzogen“ werden. Seit einigen Jahren versucht man, Königinnen von solchen Völkern mit überdurchschnittlichem Putztrieb in größeren Mengen zu züchten. Bisher ist jedoch eine Behandlung mit Ameisensäure, Oxalsäure oder Milchsäure unbedingt notwendig, wenn man seine Völker über den Winter bringen will. > Behandlung

verbrausen

Wenn der Imker mit seinen Bienen wandert, d.h., wenn er sie an einen anderen Standort bringt, muss er die Fluglöcher schließen. Die Bienen sind also in ihrer Wohnung eingesperrt. Das beunruhigt sie sehr. Sie schlagen heftig mit den Flügeln, die Stocktemperatur steigt von normalen 35°C allmählich an und kann, wenn nicht für ausreichende Belüftung und Kühlung gesorgt wird, eine Temperatur erreichen, bei welcher der Wabenbau zu schmelzen beginnt. Die Völker „verbrausen“.

Bei Wanderungen von mehreren Stunden sollte man deshalb ganz früh am Morgen los fahren ( Morgenkühle nutzen ), damit man noch vor der Mittagshitze den Wanderplatz erreicht.

Nach dem Abladen sofort die Fluglöcher öffnen !

Beim Öffnen der Fluglöcher unbedingt Rauch einsetzen, denn die Bienen stürzen sonst massenweise aus den Beuten heraus und greifen ihren „Peiniger“ an.

Weiselprobe

Bei der Durchschau der Völker kann es vorkommen, dass ein Bienenvolk keine offene Brut hat, obwohl genügend geputzte Zellen zur erneuten Bestifung durch die Königin vorhanden sind. In solchen Fällen besteht der Verdacht, dass keine Königin mehr vorhanden ist.

Um sicher zu gehen, hängt man diesem auffälligen Volk eine bienenleere Wabe mit Eiern und offener Brut zu. Diese Wabe wird markiert, damit man sie bei der nächsten Durchschau sofort wieder findet. Nach etwa 4 Tagen zieht man diese Wabe und kontrolliert sie auf Nachschaffungszellen. Sind keine vorhanden, dann hat das Volk noch eine Königin.

Sind jedoch Weiselzellen angeblasen, dann ist keine Stockmutter im Volk. Nun lässt man 2 gut mit Futtersaft versorgte Zellen stehen. Das Volk schafft sich selbst eine junge Königin nach.

Besser ist es jedoch, das weisellose Volk mit einem Ableger zu vereinigen, der schon eine legende Jungkönigin hat.

Zusetzkäfig

Moderne Versandkäfige sind auch als Zusetzkäfige verwendbar. Wenn sich der Jungimker eine wertvolle Königin schicken lässt, sollte er darauf bestehen, dass ihm der Züchter den Versandtag mitteilt. So werden übereilte Aktionen vermieden. Ich weisle solche Königinnen nur in einen Kunstschwarm ein, der mit Hilfe eines Feglingskastens gebildet wurde.

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